Zur Geschichte der Juden in Hameln
und in der Umgebung
Der jüdische Friedhof in Lauenstein
Teil der zum Landrabbinat Hannover |
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Lage und Größe: |
schluchtartige Senke am östlichen Hang des Knickbrinkes weit außerhalb des alten Ortes (heutige Straße Am Knickbrink, Nähe Wallstraße); 220 qm; der durch den Baumbestand heute noch kenntliche ursprüngliche Eingang von Norden durch die Bebauung der 70er Jahre verstellt; seit 1972 über eine Betontreppe von der Straße Am Knickbrink aus zugänglich |
Bestand an Steinen: |
6 Steine (1857 bis 1906); im Boden einbetoniert; Rest aus einem größeren Bestand |
Daten zur Geschichte: |
1787 angelegt |
Den ursprünglichen Zustand des Friedhofs zeigen die Grundrisszeichnung von Ulrich Baumund
und der Katasterplan, beide von 1987.
Der Grabstein von Hanna Baruch, der Ehefrau
von David Gerson (Foto 1987 Bernhard Gelderblom)
Blick von Westen und Süden (Fotos 2007 Bernhard Gelderblom)
Der Wortlaut der für den Friedhof Lauenstein geplanten, aber noch nicht realisierten Informationstafel (Text Bernhard Gelderblom):
Der jüdische Friedhof von Lauenstein
Der Friedhof der jüdischen Gemeinde Lauenstein wurde imJahre 1787 außerhalb des Ortes angelegt. Das 220 Quadratmeter große Gelände bildeteine schluchtartige Senke.
Der ursprüngliche Zugang zum Friedhof erfolgte von Norden,also von unten. Dort rahmten vier Buchen das Eingangstor. Vom Tor lief ein Wegauf den Friedhof, zu dessen Seiten die Grabsteine standen.
In der Pogromnacht des 9. November 1938 zerstörten einheimischeSA- und SS-Männer den Friedhof. Der Flecken Lauenstein verpachtete anschließenddas Gelände an einen Privatmann, der es als Wiese nutzte. Die Grabsteine wurdenvom Gelände entfernt.
Seit 1952 bemühte sich der Landesverband der JüdischenGemeinden von Niedersachsen vergeblich um eine Rückerstattung des Geländes.1956 konnten sechs erhalten gebliebene Grabsteine wieder aufgestellt werden. Siestammen aus der Zeit von 1815 bis 1900 und stellen nur einen Teil des früherenBestandes dar. Der Landesverband übernahm die Pflege.
Als der Flecken Lauenstein 1972 das Gelände rings um denFriedhof als Baugebiet auswies, wurde der bisherige Zugang aufgehoben. Seitdemliegt das Grundstück eingezwängt in der Wohnbebauung und ist nur über eine rückwärtigeTreppe zu erreichen.
Damals bat der Landesverband den Flecken, das Grundstück inForm einer Schenkung zurück zu übertragen. Weil der Bitte nicht stattgegebenwurde, sah sich der Landesverband 1984 zum Rückkauf gezwungen.
Der Friedhof ist das wichtigste Zeugnis des jüdischen Lebensin Lauenstein. Nach jüdischem Verständnis haben Friedhöfe Ewigkeitsanspruch.Die Ruhe der Toten darf unter keinen Umständen gestört werden.