Das Zuchthaus Hameln in der NS-Zeit
und in der Nachkriegszeit
Das Zuchthaus Hameln in der NS-Zeit
Politische Häftlinge im Gefängnis Hameln (bis 31. Oktober 1935)
Walter Krämer – Lebenslauf
1892 | Geboren in Siegen in Westfalen |
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1918 | Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrates in Siegen |
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1919 | Beitritt zur USPD und 1921 zur KPD |
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1925 | 28.1.1925 vom Reichsgericht Leipzig wegen "kommunistischer Umtriebe" zu einer Gefängnisstrafe von dreieinhalb Jahren verurteilt |
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1927 | Nach Erlass der Reststrafe politische Funktionen für die KPD |
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1932 | Wahl zum Landtagsabgeordneten für die KPD im Land Preußen |
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1933 | 28.2.1933 Verhaftung im Zusammenhang mit dem Reichstagsbrand |
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1934 | 19.12.1934 vom Volksgerichtshof in Berlin zu drei Jahren Gefängnis verurteilt, weil er "an leitender Stelle mit einem unverkennbaren Intellekt als Verführer" tätig gewesen sei. |
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1935 | Vom 22.1.1935 bis 17.10.1935 im Strafgefängnis Hameln Wegen der geplanten Umwandlung Hamelns in ein Zuchthaus am 17.10.1935 Überführung in das Gerichtsgefängnis Hannover |
1937 | 15.1.1937 Ende der Haftzeit und Überführung in das Konzentrationslager Lichtenburg (bei Torgau) und im August 1937 in das Konzentrationslager Buchenwald |
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1939 | In Buchenwald seit April 1939 zweiter Kapo im Krankenrevier "Krämer war eine starke, mutige Persönlichkeit, ungeheuer fleißig und sehr organisationsbegabt. Er wurde im Laufe der Zeit ein vorzüglicher Wundbehandler und Operateur!" "Im Schutze des Krankenreviers, das bis zur Befreiung durchgängig von Kommunisten geleitet wurde, war außerdem manche konspirative Zusammenkunft möglich, bei der z. B. organisatorische Maßnahmen zur Rettung besonders bedrohter Häftlinge besprochen wurden." |
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1941 | Am 16. November 1941 von SS-Wachposten im Außenkommando Goslar "auf der Flucht" erschossen. |
Quellen
Wilhelm Sommer, Walter Krämer, in Herbert Obenaus und Wilhelm Sommer, Politische Häftlinge im Gerichtsgefängnis Hannover während der nationalsozialistischen Herrschaft, Hannoversche Geschichtsblätter NF 44, 1990, S. 152-201, S. 197-201
Emil Carlebach, "Am Anfang stand ein Doppelmord". Kommunist in Deutschland, Autobiographie Band 1 (bis 1937), Köln 1988
Emil Carlebach, Tote auf Urlaub. Kommunist in Deutschland. Dachau und Buchenwald 1937-1945, Bonn 1995