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Die Stadt Hameln und ihre Juden
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Synagoge und Mahnmal

Die Synagoge im Gedächtnis der Stadt und ihrer Bürger

Synagogengedenkstätten und Gedenkinschriften anderer Städte

Gedenkstätten und Inschriften
aus den 1970er und 1980er Jahren

Die amerikanische Fernsehserie Holocaust, die 1979 in Deutschland in mehreren Folgen im Fernsehen gezeigt wurde, hat das öffentliche Bewusstsein damals sehr stark beeinflusst. Die Mahnmaltexte wurden in der Folge informativer, der lokale Bezug wurde wichtig; eine Geschichte wurde angedeutet und eine Moral daraus gezogen.

In der Herzog-Max-Ernst-Straße im Zentrum der Stadt München erinnert ein gewaltiger granitener Steinblock an die ehemalige Synagoge. Zwischen Karls- und Maximilianplatz gelegen hatte sie eine glänzende Lage. Der Bau musste auf ausdrücklichen Befehl Hitlers aus "städtebaulichen" Gründen bereits im Juni 1938 abgebrochen werden, da er die Feierlichkeiten zum "Tag der deutschen Kunst" zu stören drohte.

Die Inschrift lautet:

Hier stand die 1883-87 erbaute Hauptsynagoge der israelitischen Kultusgemeinde. Sie wurde in der Zeit der Judenverfolgung abgerissen. Am 10. Nov. 1938 wurden in Deutschland die Synagogen niedergebrannt. Gedenke dies. Der Feind höhnte dich.

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Am früheren Standort der Synagoge in Butzbach befindet sich die Inschrift (1981):

Hier stand die jüdische Synagoge der ehemaligen Jüdischen Gemeinde Butzbach. Erbaut 1926, in der Zeit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft niedergebrannt am 9. November 1938. Am gleichen Tag wurden auch die Synagogen in den Stadtteilen ... zerstört.
Damit begannen Vertreibung und Vernichtung unserer jüdischen Mitbürger. Von diesem Geschehen lassen wir uns mahnen.
Nie wieder darf unser Volk den Terror gegen Menschen zulassen.
Shalom – Friede.

In Hannover Rote Reihe 6 steht nahe des Ortes der zerstörten Synagoge ein Mahnmal, das 1978 geschaffen wurde. Eine Tafel mit der Silhouette erinnert an die Baugestalt der Synagoge. Die Tafel trägt die Inschrift:

Ungestillt rinnt die Träne
Um die Erschlagenen unseres Volkes.
Hier stand die Synagoge,
das Gotteshaus der Jüdischen Gemeinde
unserer Stadt,
frevelhaft zerstört am 9. November 1938.
Zur Erinnerung und Mahnung.

1993 wurde eine Erweiterung und Neugestaltung des Mahnmals durch Stefan Schwerdtfeger, der auch den ersten Entwurf geschaffen hatte, der Öffentlichkeit übergeben. In die Stirnwand des Innenhofes ist eine zerborstene Steinplatte eingelassen, die an die Zerstörung der Synagoge erinnern soll; dazu in deutscher und hebräischer Sprache die Worte "Vergesst nie".

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In Rinteln befindet sich die Tafel nicht am Ort der ehemaligen Synagoge Bäckerstraße 60, sondern an einem willkürlich gewählten Haus am Anfang der Bäckerstraße.

Der Herr schafft Recht denen, die Gewalt leiden.
Unsere ehemaligen jüdischen Mitbürger,
die ein Opfer der Gewaltherrschaft wurden,
mahnen uns zum Frieden in Gerechtigkeit.
In dieser Straße war bis 1938 die jüdische Synagoge.

 

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Die Lemgoer Gedenkstätte befindet sich im Freien Hof hinter dem Haus Papenstraße 32. Durch eine Rekonstruktion des Ost- und Westgiebels sowie der Grundrissmauern in Originalgröße wird eine intensive Erinnerung an das zerstörte Gebäude hergestellt. Die Inschrift lautet:

Hier stand seit 1883 das Gotteshaus der jüdischen Gemeinde.
Es wurde am 8. November 1938 von Deutschen zerstört.
Diese Schuld nicht zu vergessen,
mahnen die christlichen Gemeinden Lemgo und Brake.

Am 9. November 1973 wurde am ehemaligen Standort der Göttinger Synagoge an der Ecke Obere – Untere Maschstraße ein durch den italienischen Bildhauer Corrado Cagli entworfenes Mahnmal geweiht. Über einer begehbaren Eintiefung erhebt sich pyramidenförmig eine 5,60 Meter hohe Stahlplastik, welche sich aus Dreiecken aus Crom-Nickel-Stahl zusammen setzt, die die Grundform eines Davidsterns bilden, zur Spitze hin sich verjüngend und gedreht, eine lodernde Flamme bildend. Es handelt sich um einen künstlerisch großartigen Entwurf.

Die Gedenktafel trägt die Inschrift

Berge werden weichen und Hügel werden wanken,
aber meine Gnade wird von dir nicht weichen.
Zur Erinnerung an die 1938 niedergebrannte Synagoge
und den Leidensweg der Jüdischen Gemeinde.
Stadt Göttingen

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© Bernhard Gelderblom Hameln